Schön wie die Götter

Wenn wir heute über Schönheit sprechen, denken viele an makellose Haut oder perfekte Formen. In der Antike war das anders. Für die Griechen war Schönheit keine Frage der Fassade, sondern ein Zeichen von Harmonie. Sie glaubten, dass äussere Ausstrahlung aus innerem Gleichgewicht entsteht. Körper, Geist und Seele sollten im Einklang stehen – das nannten sie kalokagathia, die Einheit von Schönheit und Güte. Schönheit war also nicht etwas, das man „hatte“, sondern etwas, das man pflegte – mit Haltung, mit Achtsamkeit, mit Respekt vor sich selbst.

Auch die Pflege des Körpers war Teil dieser Philosophie. Sie war kein Luxus, sondern Ausdruck von Selbstachtung. Man badete in Wasser, das mit Kräutern und Blüten versetzt war, und salbte sich danach mit Olivenöl ein, um die Haut zu schützen und zu nähren. Honig diente als sanfter Balsam, Joghurt und Milch als natürliche Glättung. Alles, was verwendet wurde, kam aus der Natur – schlicht, wirkungsvoll, im Rhythmus der Jahreszeiten. Aphrodite, die Göttin der Schönheit, stand sinnbildlich für diese Harmonie. Sie verkörperte Anmut, Licht und Natürlichkeit, nicht Überfluss. Schönheit war immer mit Reinheit, mit innerer Ruhe verbunden.

Wenn ich heute in modernen Pflegeserien blättere, erkenne ich in vielem diese Idee wieder – nur wissenschaftlicher formuliert. Was die Griechen intuitiv wussten, belegt heute die Forschung: gesunde Haut braucht Balance. Lipide und Antioxidantien schützen, Pflanzenextrakte beruhigen, Nährstoffe regenerieren. Der Körper reagiert auf Stress, Klima und Lebensrhythmus – und die Haut spiegelt das. Sie ist unser sichtbarer Dialog mit der Umwelt.

Hier fügt sich auch CBD harmonisch ein. Es wirkt ausgleichend, entzündungshemmend und antioxidativ – also genau dort, wo die Haut aus der Balance gerät. In seiner Wirkung ist es kein Zauber, sondern Biochemie im Dienst der Ruhe. So gesehen ist CBD die moderne Entsprechung jener griechischen Idee, dass wahre Schönheit aus Gleichgewicht entsteht – zwischen Innen und Aussen, Aktivität und Erholung, Bewegung und Stille.

Ich habe für mich ein kleines Ritual daraus gemacht. Wenn ich abends Zeit habe, gönne ich meiner Haut einfache, natürliche Pflege – ganz ohne Rezept. Ein Löffel Joghurt, vermischt mit etwas Honig, ergibt eine sanfte Maske, die kühlt und beruhigt. Ein paar Tropfen Olivenöl danach ergänzen jede Creme. Ich mag den Moment, wenn die Haut dieses Öl fast trinkt, als würde sie sich erinnern. Es sind schlichte Handgriffe, aber sie fühlen sich ehrlich an. Vielleicht, weil sie uns mit etwas Altem verbinden – mit einer Zeit, in der Schönheit noch nichts mit Perfektion zu tun hatte, sondern mit Nähe, Wärme und dem Wissen, was der Körper wirklich braucht.

Manchmal beginne ich den Tag mit einem Schluck Olivenöl, den ich langsam im Mund bewege, bevor ich ihn wieder ausspucke. Manche nennen es „Ölschlürfen“, ein altes ayurvedisches Ritual, das inzwischen überall auf der Welt seinen Platz gefunden hat. Die Griechen selbst kannten diese Praxis so nicht, aber sie wussten um die reinigende, besänftigende Kraft des Öls. In alten Schriften von Hippokrates wird beschrieben, dass Olivenöl zur Pflege von Mund und Rachen verwendet wurde, um Entzündungen zu lindern und das Gleichgewicht im Körper zu fördern. Für mich ist es eine stille Morgenübung geworden – kein Dogma, sondern ein Moment des Bewusstseins. Es erinnert mich daran, dass Pflege mehr ist als Kosmetik. Sie beginnt dort, wo Achtsamkeit und Körperwissen sich berühren.

Vielleicht ist das die eigentliche Botschaft von Ομορφιά (Aussprache: Omorfiá – Betonung auf der letzten Silbe), dem griechischen Wort für Schönheit: Sie ist keine Frage der Jugend oder Perfektion, sondern eine Haltung. Eine Art, mit sich selbst im Einklang zu sein – so schlicht, so kraftvoll und so zeitlos wie ein Tropfen Olivenöl auf der Haut.

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