CBDa und CBGa gegen Grippe und Covid?

Es hustet und schnieft wieder überall: die Erkältungs- und Grippesaison hat begonnen; auch Covid-Viren breiten sich wieder vermehrt aus. Deshalb widme ich mich dem Thema einmal ausführlicher; immerhin enthalten Cannabinoide viele Stoffe, die das Potenzial zur Bekämpfung der verschiedenen Erreger haben. Bei der Recherche bin ich auch auf eine äusserst interessante Studie gestossen, wie bestimmte Cannabinoide auch bei SARS-Cov2 eingesetzt werden können; dazu mehr weiter unten. Um die Möglichkeiten im Einsatz gegen Grippe- und SARS-Cov2-Viren aufzuzeigen hier eine kurze Einführung in die Wirkweise von CBDa und CBGa.

Was ist der Unterschied zwischen CBD und CBG?

CBD und CBG können beide mit dem Endocannabinoid-System interagieren; dieses ist ein komplexes Netz aus Rezeptoren und Cannabinoiden, welches Prozesse im Körper beeinflusst. Diese Rezeptoren befinden sich vor allem im zentralen Nervensystem und im Immunsystem. Während CBG unmittelbar auf die Rezeptoren wirkt, trägt CBD zur Steuerung und Eigenproduktion der natürlichen Cannabinoiden bei. Weiter hat CBG eine anregende, CBD eine eher beruhigende Wirkung.

Was genau sind CBDa und CBGa und wie unterscheiden sie sich von CBD und CBG?

CBD (Cannabidiol) und CBDa (Cannabidiolsäure) sind beides Verbindungen, die in Cannabis gefunden werden, aber es gibt einige wichtige Unterschiede zwischen ihnen. CBD ist die dekarboxylierte Form von CBDa. Das bedeutet, dass CBDa, wenn es erhitzt wird oder im Laufe der Zeit altert, eine chemische Reaktion durchläuft, die als Dekarboxylierung bekannt ist, und sich in CBD umwandelt. Diese chemische Veränderung beeinflusst, wie diese Verbindungen mit dem Körper interagieren. CBDa ist die Säureform von CBD und ist in frischen Cannabis-Pflanzen in höheren Konzentrationen vorhanden. CBD findet man eher in getrockneten oder gealterten Pflanzenteilen, da es durch den Prozess der Dekarboxylierung aus CBDa entsteht.

Obwohl beide Verbindungen ähnliche gesundheitliche Vorteile haben können, wie die Linderung von Entzündungen und Schmerzen, unterscheiden sie sich in ihrer Wechselwirkung mit dem Endocannabinoid-System des Körpers. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass CBDa die rohe, saure Vorstufe von CBD ist und sich durch Hitze oder Zeit in CBD umwandelt.

Grosses Potenzial hat die Wirkweise von CBDa bei entzündungshemmenden Eigenschaften: Beide Verbindungen haben entzündungshemmende Eigenschaften, aber die Mechanismen, durch die sie wirken, können unterschiedlich sein. CBDa hat in einigen Studien eine potenzielle Wirkung bei der Hemmung von COX-2, einem Schlüsselenzym bei Entzündungsprozessen, gezeigt. CBDa könnte eine höhere Bioverfügbarkeit haben als CBD, was bedeutet, dass es möglicherweise effektiver vom Körper aufgenommen wird.

CBG (Cannabigerol) und CBGa (Cannabigerolsäure) sind weitere Cannabinoid-Verbindungen, die in Cannabis gefunden werden und sich sowohl in ihrer chemischen Struktur als auch in ihrer Wirkung von CBD und CBDa unterscheiden.

CBGa ist in jungen Cannabis-Pflanzen in höheren Konzentrationen vorhanden und wird oft als „Mutter“ oder „Stammzelle“ der Cannabinoide bezeichnet, weil andere Cannabinoide wie CBG, THC und CBD ursprünglich aus CBGa synthetisiert werden. Wie CBD, sind CBGa und CBG nicht psychoaktiv und verursachen keinen „High“-Effekt, der mit THC verbunden ist.

CBG an sich interagiert direkt mit den CB1- und CB2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, was es von CBD unterscheidet, das eine indirekte Wechselwirkung aufweist. Diese direkte Bindung könnte erklären, warum CBG in manchen Aspekten eine unterschiedliche Wirkung als CBD hat. CBG wird für seine potenziellen therapeutischen Eigenschaften untersucht, darunter entzündungshemmende, antibakterielle und neuroprotektive Wirkungen. Es gibt Hinweise darauf, dass CBG und insbesondere CBGa bei der Behandlung von Erkrankungen wie Grippe und SARS-Cov2 eingesetzt werden kann.

CBG und CBGa sind in geringeren Mengen in den meisten Cannabis-Pflanzen vorhanden und sind daher schwieriger zu extrahieren, was sie oft teurer in der Produktion macht. CBD ist hingegen in höheren Konzentrationen vorhanden und leichter zugänglich. Allgemein lässt sich sagen, dass CBG ein weniger bekanntes Cannabinoid mit einem einzigartigen Profil und potenziellen therapeutischen Vorteilen ist, das sich in seiner chemischen Struktur, seiner Wechselwirkung mit dem Endocannabinoid-System und seinen potenziellen gesundheitlichen Wirkungen von CBD und CBDa unterscheidet.

CBDa und CBGa im Einsatz bei Viruserkrankungen?

CBDa wurde hauptsächlich auf seine entzündungshemmenden und angstlösenden Eigenschaften untersucht. Einige Studien deuten darauf hin, dass CBDa potenzielle antivirale Eigenschaften haben könnte. Und ähnlich wie CBDa gibt es Hinweise darauf, dass auch CBGa antivirale Eigenschaften besitzt. In Labortests zeigte CBGa in einigen Fällen eine Aktivität gegen bestimmte Viren. Das Potenzial von CBDa und CBGa ist bei der Behandlung von Viruserkrankungen ein vielversprechendes Einsatzgebiet.

Vielleicht habt Ihr ebenfalls davon gehört? Es gibt eine vielversprechende Studie der Oregon State University, in der die Wirksamkeit von CBGa und CBDa bei Covid untersucht wurde. Ziel war es, zu ermitteln, welche Stoffe das Spike-Protein des Coronavirus davon abhalten, in menschliche Zellen einzudringen. CBGa und CBDa hätten laut der Studie die höchste Beziehung zum Spike-Protein gezeigt. Laborversuche bestätigten dann, dass sie Infektionen abblocken können, berichtet das Team der Oregon State University in der Studie.

Ich habe mich mal ins Thema eingelesen und möchte Euch an meinen Recherche-Resultaten teilhaben lassen. Da die wissenschaftlichen Texte oft sehr kompliziert und für den CBD- und CBG-konsumierenden Endkunden kaum zu verstehen ist, erspare ich Euch lange Ausführungen über Spike-Proteine, Andock-Rezeptoren usw. usf. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften von CBDa und CBGa besonders gut interagieren bei SARS-CoV-2-Viren. Die Studie zeigt auf, dass die Viren mehr Mühe haben, in das Immunsystem einzudringen und sich dort zu vermehren. Das kann einen milderen Verlauf bedeuten, und dieser wird dann noch zusätzlich durch die schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften von CBDa und CBGa unterstützt.

Es ist so, dass CBG auf dem Markt nicht so verbreitet ist, wie CBD. Das hat sicherlich damit zu tun, dass die Hersteller die Jungpflanzen für die Gewinnung von CBG benötigen, was natürlich weniger verwertbares Rohmaterial bedeutet. Andererseits ist es, wie die besagte Studie aufzeigt, gerade die Kombination von CBDa und CBGa, die bei Viren besonders wirksam sind. Und was die Studie auch aufzeigt ist die Tatsache, dass es gerade in diesem Bereich besonders wichtig ist, dass man nur auf hochwertige und 100% natürliche Produkte sowie auf eine schonende Extrahierung achtet. Denn gerade ein eh schon geschwächtes Immunsystem sollte man nicht noch mit minderwertiger Ware belasten. 

Hier findet Ihr Links zur Studie:

https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.abi6110

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304416519300029?via%3Dihub

Hier ein paar interessante Presse-Veröffentlichungen zum Thema:

New York Post, 21.5.2020 – Scientists believe cannabis could help prevent and treat coronavirus

Frankfurter Rundschau, 19.1.2022 – Cannabis als Corona-Schutz – Studie überrascht mit Ergebnis

Blick, 22.5.2020 – Schützt Cannabis vor dem Coronavirus?

Forbes Magazin, 11.1.2022 – Study Finds Cannabis Compounds Prevent Infection By Covid-19 Virus

Reuters, 26.1.2022 – Cannabis compound CBD stops coronavirus in test tube, but can it treat COVID?

Für diejenigen, die lieber schauen statt lesen:

Galileo-TV, Schützt Cannabis gegen Covid-19?

Fox11, Cannabis and COVID: Could CBD protect people from the virus?

NBC News, Cannabis vs. Covid: Lab tests stoke interest but researchers urge caution

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