CBD und die Kunst der Anwendung

Ich werde oft gefragt, wie man CBD eigentlich „richtig“ einnimmt – als Öl, über die Haut, zum Inhalieren oder vielleicht sogar ganz anders? Meine Antwort: Es kommt darauf an. Denn so vielseitig wie die Wirkungen von CBD sind, so unterschiedlich sind auch die Wege, wie unser Körper es aufnehmen kann. In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, welche Formen es gibt, was dabei im Körper passiert – und wie du herausfindest, welche Anwendung gerade zu dir und deiner Situation passt.

CBD einnehmen – aber wie? Eine wissenschaftliche Übersicht zu Wirkwegen, Formen und Anwendungen

Wer sich mit CBD beschäftigt, stellt schnell fest: Cannabidiol ist nicht gleich Cannabidiol – zumindest nicht, wenn es um die Art der Anwendung geht. Die Wirkung von CBD hängt nämlich nicht nur von der Dosis und der individuellen körperlichen Verfassung ab, sondern auch ganz wesentlich davon, wie es dem Körper zugeführt wird. Dabei spielen Bioverfügbarkeit, Wirkgeschwindigkeit und Dauer der Effekte eine zentrale Rolle.

Sublingual – der schnelle Klassiker unter der Zunge
Eine der bekanntesten und weitverbreitetsten Methoden ist die sublinguale Anwendung, also das Platzieren von CBD-Öl unter der Zunge. Dort befinden sich zahlreiche Kapillargefäße, über die der Wirkstoff direkt in den Blutkreislauf gelangen kann, ohne den Umweg über den Magen-Darm-Trakt zu nehmen. Die Bioverfügbarkeit liegt hier bei etwa 13–35 %, je nach Ölträger und individueller Absorptionsfähigkeit (Zgair et al., 2016). Erste Effekte treten meist nach 15 bis 30 Minuten ein und halten mehrere Stunden an.

Diese Form eignet sich besonders dann, wenn eine gleichmäßige, mittel- bis langfristige Wirkung gewünscht ist – etwa bei täglicher Einnahme zur Stressreduktion, innerer Balance oder zur Unterstützung des Schlafs.

Inhalation – schnelle Wirkung über die Lunge
Bei der Inhalation von CBD – etwa über sogenannte Vapes – wird der Wirkstoff über die Lunge aufgenommen. Das ist nicht nur besonders effizient, sondern auch schnell: Innerhalb von 1 bis 5 Minuten sind erste Effekte spürbar, da der Wirkstoff direkt in den Blutkreislauf diffundiert und die Leberpassage umgeht. Die Bioverfügbarkeit kann hier bis zu 50–70 % betragen (Millar et al., 2018).

Die Inhalation eignet sich ideal für akute Situationen – etwa wenn ein plötzlicher Spannungszustand, Unruhe oder Konzentrationsprobleme auftreten. Auch in sozialen Kontexten oder bei besonderer mentaler Belastung kann diese Form helfen, in kurzer Zeit wieder zur inneren Mitte zu finden.

Topisch – äußerlich auf der Haut
Eine weitere wichtige Darreichungsform ist die topische Anwendung, bei der CBD in Form von Cremes, Salben oder Emulsionen direkt auf die Haut aufgetragen wird. Der Wirkstoff entfaltet dabei vor allem lokale Effekte – etwa auf Muskeln, Gelenke oder Hautareale. Eine systemische Wirkung (also im ganzen Körper) ist über diese Route eher unwahrscheinlich, da CBD die Hautbarriere nur begrenzt durchdringt. Dafür aber kann es in Kombination mit bestimmten Trägerstoffen oder in liposomaler Form auch tiefere Hautschichten erreichen und dort entzündungshemmend oder antioxidativ wirken (Baswan et al., 2020).

Diese Form eignet sich besonders zur Unterstützung bei lokalen Verspannungen, nach dem Sport oder bei trockener, gereizter Haut.

Oral – als Kapsel oder in Lebensmitteln
Die Einnahme von CBD über den Magen-Darm-Trakt – etwa in Form von Kapseln oder angereicherten Lebensmitteln – ist praktisch und gut dosierbar. Allerdings muss der Wirkstoff zunächst den Verdauungsprozess und die Leberpassage überstehen, was die Bioverfügbarkeit deutlich senkt (ca. 6–10 %) und den Wirkungseintritt verzögert (1–2 Stunden). Dafür kann die Wirkung länger anhalten – oft bis zu 6 oder sogar 8 Stunden.

Diese Form eignet sich besonders für Personen, die CBD langfristig in ihren Alltag integrieren möchten, ohne auf den Geschmack von Ölen oder das Handling von Vaporizern zurückgreifen zu müssen.

Spezialformen: Tampon, Bauchnabel und Solarplexus – alternative Zugänge zur inneren Balance
Neben den bekannten Formen gibt es auch experimentellere Wege, CBD über alternative Gewebestrukturen aufzunehmen. Ich selber habe diese alle versucht und bin immer wieder erstaunt, welche Möglichkeiten diese zusätzlich eröffnen. Traut euch also ruhig einmal.

Die Anwendung über mit CBD getränkte Tampons wird insbesondere im Zusammenhang mit Menstruationsbeschwerden diskutiert. Die Schleimhäute im Vaginalbereich sind stark durchblutet, was eine direkte Aufnahme ermöglichen kann – theoretisch vergleichbar mit der sublingualen Anwendung. Auch wenn belastbare klinische Studien dazu noch ausstehen, berichten viele Anwenderinnen von lokaler Entlastung bei Krämpfen und innerer Unruhe.

Ein weiteres Feld ist die Anwendung über den Bauchnabel. Diese Praxis entstammt der ayurvedischen und traditionellen chinesischen Medizin, wobei der Nabel als Zentrum zahlreicher Nervenverbindungen verstanden wird. Wird CBD-Öl in geringer Menge dort einmassiert, soll es regulierend auf das vegetative Nervensystem wirken. Wissenschaftlich belegt ist dieser Weg bislang kaum, doch Erfahrungsberichte beschreiben eine sanft ausgleichende Wirkung.

Ebenso findet sich die Methode, CBD auf den Solarplexus – das Nervengeflecht oberhalb des Magens – aufzutragen. Dieser Bereich ist bekannt für seine zentrale Rolle bei Stressverarbeitung, Angst und emotionaler Regulation. Das Einreiben mit beruhigenden Ölen, die CBD enthalten, kann die Körperwahrnehmung stärken und gezielt auf das autonome Nervensystem wirken. Auch hier steht die klinische Forschung noch am Anfang, aber es gibt Hinweise auf die Wirksamkeit im Rahmen der Aromatherapie und somatischen Körperarbeit.

Wann welche Form? Eine Frage des Ziels
Welche Form der CBD-Einnahme die richtige ist, hängt letztlich immer vom gewünschten Effekt ab. Wer schnelle Entspannung sucht oder akute Reizüberflutung ausgleichen möchte, wird mit der Inhalation besonders effektiv fahren. Für eine nachhaltige und kontinuierliche Wirkung – etwa bei hormonellen Schwankungen oder zur Schlafregulierung – ist die sublinguale oder orale Einnahme empfehlenswert. Bei lokalen Haut- oder Muskelthemen hingegen ist die äußerliche Anwendung der naheliegende Weg. Und wer offen ist für alternative Wege, findet möglicherweise auch über den Nabel, den Tampon oder den Solarplexus neue Möglichkeiten zur ganzheitlichen Selbstfürsorge.

2 Kommentare

  1. Hallo guten Morgen,
    ich habe hier gerade gelesen das man CBD auch inhalieren kann. Finde dazu aber weiter keine Infos. Wie geht das mit dem inhalieren? Mit einem normalen Inhalator? Nimmt man da das Öl dazu?
    Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen.
    Liebe Grüße Tina

    • Liebe Tina

      Vielen Dank. Das ist eine gute und wichtige Frage! CBD kann tatsächlich inhaliert werden, aber nicht mit einem normalen Inhalator und auch nicht mit den CBD-Ölen, die du vielleicht kennst. Öle dürfen niemals erhitzt oder vernebelt werden – das wäre ungesund für die Lunge.

      Wenn man von Inhalieren spricht, meint man das Verdampfen mit speziellen Geräten wie Vaporizern oder Vape Pens. Dafür gibt es extra hergestellte CBD-Liquids oder fertige Vape Pens, die so zusammengesetzt sind, dass sie beim Erhitzen einen feinen Dampf bilden. Dieser Dampf wird eingeatmet, und die Aufnahme über die Lunge geht sehr schnell.

      Kurz gesagt: Normale Öle auf keinen Fall inhalieren, sondern nur die dafür gemachten Produkte verwenden. Und wie immer betone ich: Achte beim Hersteller auf sehr gute Qualität, das ist vor allem bei den Vapes besonders wichtig. Ich kann Dir auch meinen Beitrag https://hemphannah.blog/mehr-als-nur-duftstoffe-terpene-im-cbd zum Durchlesen empfehlen. Hier gehe ich explizit auf die Inhaltsstoffe bei Vapes ein.

      Ich sende Dir herzliche Grüsse
      Deine Hannah

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