Nutzhanf einfach erklärt

Da beschäftige ich mich nun seit Jahren mit dem Thema CBD und Nutzhanf und hab gerade festgestellt, dass ich noch keinen Beitrag mit allgemeinen Informationen zu den Inhaltsstoffen und deren Wirkweisen gemacht hab. Deshalb hole ich dies nun hiermit, auch auf Wunsch von einigen von Euch, nach.

Cannabinoide: Die Hauptakteure

Cannabinoide sind wohl die bekanntesten Wirkstoffe des Hanfs. CBD, also Cannabidiol, ist ein nicht psychoaktiver Stoff, der für seine beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt wird. Studien zeigen, dass CBD bei Menschen und Tieren eine Vielzahl von positiven Wirkungen haben kann, darunter die Linderung von Schmerzen und Stress.

THC, oder Tetrahydrocannabinol, ist das Cannabinoid, das für die psychoaktive Wirkung von Cannabis verantwortlich ist. Nutzhanf enthält jedoch nur minimale Mengen davon, üblicherweise weniger als 0,2 Prozent, weshalb er keine berauschende Wirkung hat.

Cannabigerol, auch bekannt als CBG, wird oft als „Mutter aller Cannabinoide“ bezeichnet, da es eine Vorstufe zu anderen Cannabinoiden ist. CBG wird für seine potenziell antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften untersucht.

Ein weiteres weniger bekanntes Cannabinoid ist Cannabichromen, kurz CBC, das für seine stimmungsaufhellenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt wird.

Terpene: Die Aromastoffe

Terpene sind für den charakteristischen Duft von Hanf verantwortlich. Es gibt Hunderte verschiedener Terpene. Limonen verleiht Zitrusfrüchten ihren Duft und wirkt stimmungsaufhellend. Myrcen hat eine erdige Note und wird mit beruhigenden Eigenschaften in Verbindung gebracht. Beta-Caryophyllen kann entzündungshemmend wirken und bindet direkt an Cannabinoid-Rezeptoren. Pinene, bekannt für seinen waldartigen Duft, wird mit verbesserter Konzentration und entzündungshemmenden Eigenschaften in Verbindung gebracht. Linalool hat einen blumigen Duft und wird häufig wegen seiner beruhigenden Wirkung geschätzt. Terpene arbeiten oft im sogenannten Entourage-Effekt mit Cannabinoiden zusammen, was bedeutet, dass sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken können.

Flavonoide: Natürliche Farbgeber

Flavonoide sind verantwortlich für die Farben der Hanfpflanze und haben zusätzlich antioxidative Eigenschaften. Cannaflavin A zeigt entzündungshemmende Wirkungen. Quercetin, das auch in Äpfeln und Beeren vorkommt, ist für seine antioxidativen Eigenschaften bekannt. Ein weiteres Beispiel ist Kaempferol, das für seine potenziell krebshemmenden Eigenschaften geschätzt wird.

Weitere Inhaltsstoffe von Nutzhanf

Neben Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden enthält Nutzhanf noch weitere wertvolle Substanzen. Hanfsamenöl ist reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im optimalen Verhältnis, was es zu einem wertvollen Bestandteil für eine gesunde Ernährung macht. Hanfsamen enthalten alle neun essentiellen Aminosäuren und sind damit eine hochwertige pflanzliche Proteinquelle. Der hohe Ballaststoffgehalt der Hanfpflanze trägt zur Förderung einer gesunden Verdauung bei. Zudem ist Hanf reich an Vitamin E, Magnesium, Eisen und Zink, die alle essenziell für die allgemeine Gesundheit sind.

Warum manche Stoffe für Katzen ungeeignet sind

Obwohl viele der Inhaltsstoffe des Hanfs für Menschen und sogar Hunde von Vorteil sein können, sind einige für Katzen problematisch. Das liegt daran, dass Katzen einen anderen Stoffwechsel haben. Einige Terpene können bei Katzen toxisch wirken, da ihre Leber sie nicht effizient abbauen kann. Deshalb ist es wichtig, nur speziell für Katzen entwickelte Produkte zu verwenden. Auch geringe Mengen von THC können für Katzen schädlich sein und Symptome wie Erbrechen, Lethargie oder sogar ernsthafte neurologische Probleme verursachen. Darüber hinaus können einige Flavonoide, die für Menschen nützlich sind, bei Katzen unbekannte oder unerforschte Nebenwirkungen haben.

Wissenschaftliche Studien und weitere Informationen

Die Forschung zu Hanf und seinen Inhaltsstoffen ist noch relativ jung, doch es gibt bereits vielversprechende Studien. Eine Studie aus dem Jahr 2019 im „Journal of Pain Research“ zeigt beispielsweise die schmerzlindernden Eigenschaften von CBD. Eine andere Untersuchung im „Frontiers in Veterinary Science“ betont die Notwendigkeit, Haustieren nur geeignete Hanfprodukte zu geben. Studien zur Wirkung von Cannabinoiden wie CBG und CBC sind ebenfalls im Gange und zeigen vielversprechende Ergebnisse in der Schmerztherapie und Entzündungshemmung.

Nutzhanf ist eine beeindruckende Pflanze mit einer Vielzahl von nützlichen Inhaltsstoffen. Während viele dieser Stoffe für Menschen und Tiere Vorteile bieten können, ist es wichtig, auf die spezifischen Bedürfnisse und Verträglichkeiten zu achten, besonders bei Haustieren. Neben Cannabinoiden und Terpenen sind auch Flavonoide, Fettsäuren und Proteine entscheidend für die Vielseitigkeit der Pflanze. Wenn Ihr Hanfprodukte verwenden möchtet, achtet darauf, dass sie hochwertig, sicher und speziell auf Deine oder die Bedürfnisse Deines Tieres abgestimmt sind.

Ich hoffe, ich konnte Euch ein paar Begriffe erklären, die Euch im Umgang mit Nutzhanf und CBD immer wieder begegnen werden.

In diesem Sinne: stay curious.
Eure Hannah

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